Sonntag, 15. Juli 2012

Grönland: Das Land des ewigen Eises

2700 Kilometer lang, 1000 Kilometer breit und keine Strassen!


Grönland ist ein Land der starken Kontraste. Die extremen Jahreszeiten reichen vom langen und dunklen Winter bis hin zu den milden, hellen Sommertagen, in denen die Mitternachtssonne für die „weissen“ Nächte sorgt. Die Schönheit der gigantischen Eisberge und des „ewigen Inlandeises“ sind begleitet von einer einmaligen Stille, die nur durch das Geräusch der kalbenden Gletscher und dem Geheul der Schlittenhunde unterbrochen wird. 
Den rauen, beständigen Formen des allgegenwärtigen Urgesteins stehen die fragilen und vergänglichen Formen des Eises gegenüber. "Es gibt einen Ort, an dem die Sehnsucht nach Eis beginnt", schreibt TV-Journalist und Abenteurer Markus Lanz in seinem Buch: "Das geht jedem so, der nach Grönland reist, bis heute." Und Ilulissat am Jakobshavn Isfjord (seit 2004 UNESCO-Weltnaturerbe) ist die Stadt, wo die Eisberge geboren werden. Deshalb ihr Name, der in der Sprache der Inuit ganz einfach "Eisberge" bedeutet. Hier gibt es Eisberge von überwältigender Schönheit direkt vor der Haustür: Einige sind Kathedralen aus Eis, andere filigrane Gebilde, die Tieren ähneln oder in der Mitternachtssonne mit goldenem Licht übergossen werden.
Mit 43 Millionen Tonnen Eis gilt der sieben Kilometer lange Ilulissat Gletscher als der produktivste der nördlichen Halbkugel. Täglich schiebt er sich bis zu 40 m nach Westen. Dabei brechen riesige Eisberge ab, die mehrere Kilometer lang und bis zu 1000 Meter hoch sein können. Sie ragen bis zu 150 m aus dem Wasser. 55 Kilometer entfernt an der Mündung zur Disco-Bucht laufen die abgebrochenen Eisstücke auf die unterseeische und flache Fjordschwelle auf. Größere Eisberge stranden und zerbrechen dort. Die kleineren gelangen hinüber ins Meer, gehen auf Reise nach Süden. Wohl einer davon wurde der Titanic zum Verhängnis.
Für den Fotografen sind die Bedingungen in Grönland einfach traumhaft: Je nach Jahreszeit bestehen aufgrund der Mitternachtssonne beste Lichtverhältnisse über viele Stunden. Unterwegs auf dem Wasser findet sich ein fast unglaublicher Reichtum an einmalige Motiven. Zudem ändern sich die Bildinhalte fast laufend, Eisberge drehen sich, brechen auseinander und das wechselhafte Wetter sorgt für immer neue und interessante Lichtbedingungen. Die Vergänglichkeit ist hier besonders spürbar, macht allerdings den besonderen Reiz aus, denn jedes Motiv ist unwiederholbar und wird damit zum Unikat. Für jeden, der eine Fotoreise nach Grönland plant, kann nur genügend Speicherplatz empfohlen werden.
Die Anreise nach Grönland erfolgt meist von Kopenhagen aus, von wo es eine direkte Flugverbindung nach Kangerlussuaq, den Hauptflughafen Grönlands gibt. Er liegt in Mittelgrönland etwa 25 km vom Inlandeis entfernt am Ende eines 170 km langen Fjordes. Der im Wesentlichen aus Flughafenanlage bestehende Ort diente von 1941 bis 1992 den USA als Luftwaffenstützpunkt. Strassen gibt es grundsätzlich nur in den Städten, die aber eher Siedlungscharakter haben und beschaulich wirken. Auto fahren wird so zum Hobby und man reist innerhalb Grönlands nur mit dem Flugzeug (was sich nur wenige leisten können) oder vor allem mit dem Schiff. 
Mit 2.2 Mio km2 ist Grönland die größte Insel der Erde, über 80% sind davon mit einem 3.5 Kilometer dicken Eispanzer bedeckt ist. Alle Städte und Dörfer liegen an der eisfreien Küste. Die Luft ist klar, die Temperaturen im Sommer können zwischen 5°C und 25°C variieren. Das Meer rund um Grönland ist mit Eisbergen bedeckt und sehr kalt. 
Trotz der rund 400000 Besucher pro Jahr habe ich Grönland als noch weitgehend unberührt vom Tourismus erlebt: In der Regel verlagert sich dieser auf die Kreuzfahrtschiffe, die aber das Land nur wenig berühren. Trotzdem herrscht allenthalben Goldgräberstimmung bei Dänen, Amerikanern, Russen und anderen Völkern, die sich aber weniger auf den Tourismus als auf die Ausbeutung der reichen Bodenschätze bezieht. Mit dem sich aufgrund des Klimawandels zurückziehenden Eispanzer lassen sich die Bodenschätze einfacher und kostengünstiger erschliessen. Die Inuit haben hier wohl wie immer das nachsehen (Mehr zur Geschicht der Inuit auch unter dem folgenden Link.

>>> Link zur Fotogalerie 


Greenland: Land of eternal Ice

2700 Kilometer long, 1000 Kilometer wide and no roads 


Greenland is the country of amazing contrasts. The extreme seasons range from the long, dark winters to the mild, bright summer days, when the midnight sun is never below the horizon. The beauty of the gigantic icebergs and the "eternal ice sheet" are accompanied by a unique silence, broken only by the sound of calving glaciers and the howl of the sled dogs.
The rugged, resistant forms of the primary rock in Greenland face the fragile and ephemeral forms of the ubiquitous ice. "There's a place where the desire for ice begins," TV journalist and adventurer Mark Lance writes in his book "Traveling to Greenland". And Ilulissat on Jakobshavn Isfjord (since 2004 a UNESCO World Heritage site) is the city where the icebergs are born. Therefore the name, which means in the language of the Inuit simply "icebergs". There are icebergs of incredible beauty right outside the front door: Some appear as cathedrals of ice, other delicate formations are looking as phantasy animals and sometimes icebergs seem to be unreal in the golden light of the midnight sun.
With 43 million tons of ice daily and a speed of 40-50 meters the seven kilometer long Ilulissat glacier is considered as the most productive in the northern hemisphere. 55 kilometers away at the mouth of the discobay the broken pieces of ice run into a shallow submarine threshold. Larger icebergs break there and the smaller one's go over into the sea to their journey to the south. Probably one of them became the Titanic's destiny.
For the photographer, the conditions in Greenland are remarkable: Depending from the season the midnight sun lighting conditions are best for many hours on the water and move to an almost incredible number of opportunities of unique motifs which change almost constantly: Icebergs turn, break apart and the changing weather turns always in new and interesting light conditions. Every subject becomes unrepeatable and is thus unique. For anyone who is planning a photo trip to Greenland enough disk space is strongly recommended!
The trip to Greenland starts mostly from Copenhagen, from where there is a direct flight to Kangerlussuaq, Greenland's main airport. It is located in central Greenland with a 25 km distance to the ice cap. Roads are basically only in the cities, which have rather tranquil village character, so driving a car becomes a hobby and you will travel in Greenland only by plane or especially by boat.
With 2.2 million km2, Greenland is the largest island in the world, over 80% is covered with a thick 3.5 km layer of ice. All towns and villages are on the ice-free coast. The air is clear and the summer temperatures can vary between 5 ° C and 25 ° C. The sea around Greenland is covered with icebergs and very cold. 

In spite of the approximately 400,000 visitors per year I've experienced Greenland as still largely untouched by tourism. In general more than 90% of the visitors travel to the island by cruise ships and and they don't explore the silent bays and islands close to the coastline. Nevertheless, everywhere gold-rush atmosphere prevails among the Danes, Americans, Russians and other nations to exploit the natural resources which can be accessed much easier due to climate change

More images under the following link...