Sonntag, 15. Januar 2012

Berühmt für seine Sonnenaufgänge: Der Mesa Arch im Canyonlands Nationalpark



Der Mesa Arch im Canyonlands-Nationalpark ist berühmt für seine Sonnenaufgangsfotos und wurde vermutlich durch Tom Till einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht. Hier bauen Fotografen bereits lange vor Sonnenaufgang ihre Stative auf und warten auf das perfekte Foto. Für mich ist der Mesa Arch eines der Top-Motive in Amerika’s Südwesten und ich komme dorthin seit Jahren immer wieder gern zurück.
Wie kommt man hin? Der Trailhead ist 6 Meilen nach dem Visitor Center zu finden – der Arch ist dann über einen Fussweg leicht erreichbar und nur ca. 400 Meter entfernt. Es lohnt sich, schon frühzeitig vor Ort zu sein, um das Motiv und die Gegebenheiten vor Ort genau zu studieren. Kompositorisch stellt sich die Frage, ob man den Bogen des Mesa Arch als Rahmen im Bild verwenden will, oder ob man den Arch selber als zentrales Motiv in den Mittelpunkt stellen möchte. Im letzteren Fall empfiehlt sich ein Weitwinkel mit einer Brennweite von mindestens 14mm bei Vollformat-Sensor. Das Motiv als solches erscheint zunächst einfach in der Wiedergabe, erweist sich jedoch bei intensiverer Betrachtung als anspruchsvoll. Einerseits dauert die Zeitspanne, in der der Bogen intensiv leuchtet, nur wenige Minuten, man muss also schnell die gestalterische Situation erfassen, die entsprechenden Einstellungen an der Kamera vornehmen und vor allem die entsprechenden Standpunkte richtig wählen: Die Felsen im Vordergrund des Arches verstellen die Sicht auf die Landschaft und besonders auf den für die Komposition wichtigen Washerwoman-Arch, den man durch den Bogen sieht.
Deshalb gibt es nach meiner Erfahrung nur 2 Standpunkte, an denen man sowohl den Arch wie auch die Landschaft im Hintergrund ohne Einschränkung sieht. Nimmt man dabei eine zu hohe Position ein, wird der Washerwoman Arch nur teilweise wiedergegeben, hier heisst es also gut aufzupassen. Dazu kommt, dass man meistens mit anderen Fotografen vor Ort ist, man kann also die Standpunkte nicht nach Belieben wechseln, ohne jemand anderes zu stören. Will man den Sonnenaufgang im Bild berücksichtigen, muss abhängig von der Jahreszeit ein seitlicher Standort gewählt werden. Je mehr Wolken sich am Horizont befinden, umso intensiver die Rotfärbung. In Bezug auf die Belichtung empfiehlt sich ein Grauverlaufsfilter oder eine Belichtungsreihe, die man später zu einem HDRI zusammenfügt. Je länger man schaut, umso mehr entdeckt man. Diese banal erscheinende Erfahrung erweist sich beim Mesa Arch als Schlüssel, um dieses in sich komplexe Motiv in seinem einmaligen Zauber wirkungsvoll wiederzugeben. Zur Bildergalerie >>

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